Donnerstag (03.09.)
Unsere vorletzte Etappe ist nun angebrochen und das Wetter hat sich so langsam wieder stabilisiert. Am Morgen war es noch recht frisch mit Temperaturen unter fünf Grad. Im Laufe des Tages konnte sich dann endlich die Sonne durchsetzen – es ist jedes mal wieder erstaunlich, was ein paar Sonnenstrahlen ausmachen, um den Körper zu wärmen.
Als wir den Radsattel erklimmen, erreichen wir die Grenze von Vorarlberg und wandern nun auf Tiroler Seite weiter. Im auf und ab geht es entspannt voran, das Schwierigste dieser Etappe steht uns aber noch bevor: der Aufstieg zur Getschnerscharte auf 2835m und somit der höchste Punkt auf unserer gesamten Tour. Das letzte Stück zur Scharte führt steil hinauf über die Schneefelder des Madlenerferners. Viele Wanderer waren hier in letzter Zeit nicht unterwegs und wir müssen uns teilweise unseren Weg durch den Schnee selbst bahnen. Der Ausblick entlohnt jedoch für den aufwändigen Aufstieg: rückwärts gewandt erblicken wir noch den Silvretta-Stausee, der Blick geradeaus geht ins Jamtal und wir erspähen bereits aus der Ferne die Jamtalhütte.
Weiter geht es unterhalb der Madlenerspitze und dem, in ihrem Kar eingebetteten, Getschnerferner abwärts. Der Abstieg durchs Kar gleicht eher einer Rutschparty auf einem Schotterfeld und ein fester Weg ist nicht vorhanden. Daher ist nochmal Vorsicht und höchste Konzentration geboten, damit auf den letzten Metern auch alles gut geht. Schließlich queren wir den Jambach und gelangen nach ein paar weiteren Höhenmetern zur Jamtalhütte (2154m).
Heute lässt es das Wetter endlich zu, dass wir vor der Hütte sitzen können, unser Bier trinken und bei wolkenlosem Himmel den Blick auf den Jamtalferner genießen. Später setzt sich noch ein Pärchen zu uns und wir unterhalten uns über diese und jene Bergtour und tauschen uns über unsere ganz eigenen Wandererfahrungen und -touren aus. Mit Blick auf das Wetter steht uns morgen auch wieder Sonnenschein pur bevor – an unserem letzten Wandertag.











