Sie ist wieder da

Mittwoch, 02.09.

Gegen sechs Uhr wache ich auf und schaffe es nicht mehr, einzuschlafen. Beim Blick aus unserem Fenster kann ich den Vermunt-Stausee erblicken, von dem sich langsam die morgendliche Wolkendecke erhebt. Der Himmel sieht so aus, als ob es ein recht sonniger Tag werden könnte. Die Wolken werden von der Sonne angestrahlt und erscheinen in warmen Farbtönen. Noch ist es recht kalt auf 2500 Metern aber mit jeder Minute schiebt sich die Sonne höher und bringt etwas mehr Wärme und Helligkeit mit sich.

Da das Wetter heute recht stabil aussieht, können wir heute endlich an unserer geplanten Etappe festhalten – ganz ohne Umwege und Bus. Dafür steigen wir 200 Meter hinauf zum Litzner Sattel (2740m). Der Aufstieg erfolgt zunächst im Schatten und je höher wir kommen, desto mehr Schnee liegt auf unserem Weg. Kurz vor dem Sattel erblicken wir schließlich die Sonne. Wir legen eine Frühstückspause ein und lassen uns von der Sonne wärmen. Es tut gut, endlich wieder einen sonnigen Tag zu haben und wir sind dadurch bester Stimmung.

Vom Litzner Sattel genießen wir den Blick auf die Berge und können uns gar nicht daran satt sehen. Da es irgendwann aber doch kalt wird, beginnen wir mit dem Abstieg auf der anderen Seite des Sattels. Unser Weg führt uns über ein riesiges Feld aus Gesteinsbrocken und wir bewegen uns nun eher hüpfend von Stein zu Stein fort. Je weiter wir absteigen, desto näher kommen wir dem Klostertaler Bach, dessen Verlauf wir folgen und der schließlich in den Silvretta-Stausee fließt. Auf unserem Wanderpfad bahnt sich immer mal wieder ein Bach seinen Weg und zwischenzeitlich gleicht unsere Umgebung einem Sumpfgebiet, durch das wir langsam hindurchwaten.

Am Stausee wimmelt es erwartungsgemäß von Tagestouristen, die mit dem Bus hochgefahren wurden und nun eine Runde um den See drehen. Nach einer ausgiebigen Sonnen-Pause geht es für uns hinein ins Ochsental und stetig bergauf bis zur Wiesbadener Hütte, unserem Etappenziel. Während des Aufstiegs haben wir bereits den Vermuntgletscher vor Augen, der jedoch schon erschreckend zurückgegangen ist. An der Wiesbadener Hütte (2443m) ist heute deutlich mehr los und es gibt etliche Wanderer, die vom See hinaufgestiegen sind und sich ein Bier oder etwas zu Essen gönnen.

Das Wetter ändert sich gegen Nachmittag leider wieder, es zieht zu und beginnt erst zu regnen und dann zu schneien. Uns wird schnell kalt, die warme Tomatensuppe tut als Vorspeise jedoch wahre Wunder und weckt unsere Lebensgeister. Nach Haupt- und Nachspeise ziehen wir uns aufs Zimmer zurück und gönnen uns unsere ganz eigene Nachspeise: einen Obstler aus Gargellen.

Sonnenaufgangs-Stimmung
Die Saarbrücker Hütte am Morgen
Unser erstes Ziel: der Litzner Sattel
Je höher wir kommen, desto mehr Schnee liegt noch
Am Litzner Sattel
Wie aus dem Bilderbuch!
Ob man da wohl baden kann?
Abstieg zum Klostertaler Bach
Der Silvretta-Stausee rückt näher
Suchbild 1: welches Tier hat sich hier versteckt?
Suchbild 2: welches Tier hat sich hier versteckt?
Und erneut: wie aus dem Bilderbuch
Auflösung zu Suchbild 2 😉
Ankunft am Silvretta-Stausee
Weiter gehts zum Vermunt Gletscher
Der Vermunt Gletscher aus der Nähe
Ankunft an der Wiesbadener Hütte

Veröffentlicht von Alpen-Schorsch

Ich habe mir dieses Jahr den Traum einer Alpenüberquerung erfüllt. Mein Weg führte mich von Trieste nach Oberstdorf, es handelt sich um den Ostbogen der Via Alpina (roter Weg). Insgesamt war meine Tour in ca. 51 Etappen eingeteilt, mit Puffer und Pausentagen habe ich in etwa zwei Monate eingeplant. Geschlafen wurde auf Hütten, in Pensionen und sofern es das Wetter zuließ, gerne so oft wie möglich unter freiem Himmel. Für weitere Infos zur Tour könnt ihr gerne mal auf der offiziellen Website vorbeischauen: http://www.via-alpina.org/de/page/237/der-rote-weg In einem meiner ersten Beiträge findet ihr zudem eine Übersichtskarte der Alpen, in welcher der rote Weg eingezeichnet ist. Bei weiteren Fragen gerne per Mail melden: georgloesel@gmx.de

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