Dienstag, 01.09.
Die Bäche sind in den letzten Tagen zu Flüssen angeschwollen und haben allerhand zu tun, die ganzen Wassermassen aus dem Gebirge ins Tal zu befördern. Auch wir befördern uns heute leider wieder ins Tal und müssen erneut von unserer Route abweichen. Eigentlich war der Plan, heute zum Hochmadererjoch aufzusteigen, was sich auf knapp 2500m befindet. Jedoch liegt bereits kurz über der Tübinger Hütte Schnee und die Sichtverhältnisse sind heute sehr bescheiden.
Daher entscheiden wir uns für die längere aber sicherere Variante und steigen durch das Garneratal über 1200 Meter ab zum Ort Gaschurn. Auf dem Abstieg kommt uns eine Herde Kühe entgegen, die von den Hirten hinaufgetrieben wird. Da der Weg auf beiden Seiten begrenzt ist und ich mir nicht sicher bin, ob die Kühe ausweichen, weiche ich stattdessen lieber aus und stelle mich an den Rand. Die ein oder andere Kuh ist dann aber doch recht neugierig und beginnt, mich zu beschnuppern und abzulecken.
Das Wetter bringt leider auch im Verlauf des Abstiegs keine Besserung und es regnet mal mehr und mal weniger stark. In Gaschurn geht es mit dem Wanderbus wieder hinauf zum Vermunt-Stausee, von wo aus wir unsere Wanderung fortsetzen können. Kurzzeitig klart es ein wenig auf und wir haben sogar kurz das Gefühl, dass der Himmel aufbricht und die Sonne durchkommt. Diese Illusion wird uns aber schnell genommen, als wir mit unserem Aufstieg zur Hütte beginnen. Wir verschwinden wieder zunehmend im Nebel und die Sicht ist meist nur auf ein paar Meter begrenzt. Den Aufstieg von 760 Metern absolvieren wir daher auch recht schnell und sportlich und überholen unterwegs mehrere Menschen.
Rund um die Saarbrücker Hütte auf 2538m liegt Schnee und es ist sehr kühl. Trotzdem sind wir froh, dass wir unser Tagesziel – wenn auch auf Umwegen – erreicht haben. Und das heutige Abendessen entschädigt hoffentlich für das schlechte Wetter.













