Donnerstag-Samstag,18.-20.7.
Die letzten Tage haben uns quer durch das Karwendelgebirge geführt und tolle Ausblicke waren uns gewiss. Das Wetter hat sich wieder stabilisiert und es ist hochsommerlich warm. Unsere Übernachtung am Donnerstag auf dem Karwendelhaus war nicht gerade ruhig: die Hütte ist gut gelegen und wird von zahlreichen Wanderwegen gekreuzt, z.B. dem Adlerweg oder der München-Venedig Route. Zudem scheint es ein Biker-Eldorado zu sein, vor der Hütte stehen stets etliche Bikes und E-Bikes, es gibt sogar eine Ladestation. Dementsprechend gut gefüllt ist auch die Hütte, im Essensraum suchen wir lange nach einem Sitzplatz und es herrschte eine Lautstärke wie im Bierzelt, passend dazu gehört die Hütte zur DAV-Sektion München. Ich versuche, so viel Zeit wie möglich außerhalb und abseits der Hütte zu verbringen.
Für uns geht es früh ins Bett und somit konnten wir am nächsten Tag früh starten, 6:30 ging es los (Freitag). Wir liefen hinunter ins Karwendeltal, parallel zum Karwendelbach, an dem wir später noch eine gemütliche Frühstückspause in der Sonne einlegen. Eine Zeit lang werden wir dann von einem München-Venedig Läufer begleitet. Er geht einen kleinen Umweg, da die Route über die Birkkarspitze aufgrund der gefährlich dünnen Schneedecke nicht empfohlen wird. Irgendwann trennen sich unsere Wege und wir folgen weiter der Schotterstraße, die uns nach Scharnitz führt. Unterwegs kommen uns ununterbrochen Biker entgegen, der Highway ist hoch frequentiert. In Scharnitz machen wir über die Touristinfo unsere nächste Unterkunft in Gasse (Leutasch) klar. Bis dahin steht uns noch ein Aufstieg zum Hohen Sattel bevor, der es in sich hat und kräftezehrend ist. Dafür erwartet uns in Gasse eine gemütliche Unterkunft mit Dusche und gemütlichem Bett. Ein bisschen Luxus ab und zu schadet nicht und tut unseren Körpern richtig gut. Die Pension bzw. vielmehr das Zimmer ist sehr speziell, z.B. befindet sich in einer Ecke die Dusche, ohne aber noch mal extra mit Sichtschutz abgetrennt zu sein. Daher geht Martin eine Runde draußen spazieren, während ich gemütlich dusche und danach andersherum.
Am Samstag führt uns der Weg schließlich durch das Bergleintal bergauf zur Meilerhütte, wobei wir in kürzester Zeit wieder über 1200m in glühender Hitze und in schorfigem Gelände aufsteigen. Wir befinden uns von nun an im Herzen des Wettersteingebirges. Die Meilerhütte (2374m) befindet sich auf der Grenze zu Deutschland und für zwei Tage werden wir nun in Deutschland wandern. Bei guter Sicht kann man von hier aus bereits die Zugspitze erblicken. Die Hütte ist vor allem deswegen so einladend und gemütlich, weil es schon einen ordentlichen Aufstieg erfordert und dementsprechend nicht so viele Menschen hier oben sind. Da wir allerdings nicht reserviert haben, müssen wir noch bis 17:30 warten, bis wir uns für einen Schlafplatz anmelden können. Wir überbrücken die Wartezeit bei Radler/Bier und guter Aussicht.
Inzwischen ist es weniger als eine Woche, die uns noch von Oberstdorf trennt und ich wünschte, die Tour würde noch etwas länger gehen, da ich nun richtig fit und trainiert bin. Auf der anderen Seite bin ich auch dankbar für die zahlreichen Erlebnisse jeden Tag und bin mir bewusst, dass es irgendwann ein Ende geben muss.
Das Karwendelhaus Auf dem Weg durch das Karwendeltal Entspanntes Frühstück am Karwendelbach Der Aufstieg zur Meilerhütte steht uns bevor