Unterwegs in Thüringen

Mittwoch, 26.8.

Und wieder eine sehr angenehme Nacht in einem weichen Bett. Wir starten heute etwas entspannter, da es erst ab 7:30Uhr Frühstück gibt. Jedes mal beim Verlassen unseres Zimmers bekomme ich einen kleinen Schreck, da in einer Ecke die Holzstatue des St.Gerold in Lebensgröße steht. Etwas gruselig ist das schon..

Gegen 8:15 brechen wir heute auf zu einer wie fast immer herausfordernden Tour. Diesmal geht es zunächst lange Zeit nur leicht bergauf und bergab. Wir folgen den Wegweisern Richtung Thüringerberg, dieser Ort ist auch als die Hauptpforte des Walsertales bekannt: hier laufen alle Wege von Schnifis, Bludesch und Thüringen zusammen.

Wir durchqueren das Walgaudorf Schnifis, das Dörfchen Röns und gelangen nach Satteins. Langsam aber sicher nähern wir uns dem Fluss Ill, dem Hauptzufluss des Walgaus. Inzwischen hat die Landschaft deutlich vom Gebirge zu einer Haupttalebene gewechselt, die dichter besiedelt ist und mehr Verkehr mit sich bringt. Außerdem ist das Geräusch der Kühe und deren Glocken dem Geräusch der Autobahn gewichen. Selbige queren wir dann auch und erreichen die Parzelle Stein. Von hier würde die offizielle Etappe nun zur Stadt Feldkirch gehen und dort enden. Auch wenn dies eine sehr schöne, gut erhaltene mittelalterliche und zudem die westlichste Stadt Österreichs ist, sieht unser Plan etwas Anderes vor.

Für uns geht es direkt hinauf zur Feldkircher Hütte, was nochmal einen Anstieg von 400hm bedeutet. Die Sonne scheint heute schon den ganzen Tag unerbittlich und bringt uns ordentlich ins Schwitzen. Zum Glück verläuft der Weg irgendwann durch den Wald und liegt somit im Schatten. An den steilen Serpentinen ändert dies jedoch nichts: der Weg ist über mehrere Kilometer so stark im Anstieg, dass wir das Gefühl haben, auf der Stelle zu laufen. An der Feldkircher Hütte (1205m) werden wir dafür mit einem traumhaften Blick ins Tal belohnt.

Nach einer erfrischenden Dusche, einem Bier und Abendessen steigen wir noch ein Stück weiter auf zur Amerlugalpe. Von hier haben wir einen schönen Blick über den Walgau bis ins große Walsertal und nordwärts durch das Rheintal bis zum Bodensee. Wir verweilen hier bis zum Sonnenuntergang, der aufgrund der Bewölkung recht spektakulär ausfällt. Von hier oben können wir gut erkennen, an welcher Stelle die Ill in den Rhein fließt und wir versuchen schon mal, die Grenzen von Liechtenstein auszumachen, wo uns die morgige Etappe hinführen wird.

>> 23km sind wir heute gelaufen, bergauf waren es 920m und bergab 580m. Insgesamt waren wir 7 Stunden unterwegs <<

Frühstück mit Aussicht
Eine kleine Übersicht des Tourenverlaufs von der Biberacher bis zur Feldkircher Hütte
No Drama, Lama!
Wandern in der Mittagshitze 😎
Ziel erreicht: Feldkircher Hütte
Sonnenuntergangsstimmung I
Sonnenuntergangsstimmung II

Veröffentlicht von Alpen-Schorsch

Ich habe mir dieses Jahr den Traum einer Alpenüberquerung erfüllt. Mein Weg führte mich von Trieste nach Oberstdorf, es handelt sich um den Ostbogen der Via Alpina (roter Weg). Insgesamt war meine Tour in ca. 51 Etappen eingeteilt, mit Puffer und Pausentagen habe ich in etwa zwei Monate eingeplant. Geschlafen wurde auf Hütten, in Pensionen und sofern es das Wetter zuließ, gerne so oft wie möglich unter freiem Himmel. Für weitere Infos zur Tour könnt ihr gerne mal auf der offiziellen Website vorbeischauen: http://www.via-alpina.org/de/page/237/der-rote-weg In einem meiner ersten Beiträge findet ihr zudem eine Übersichtskarte der Alpen, in welcher der rote Weg eingezeichnet ist. Bei weiteren Fragen gerne per Mail melden: georgloesel@gmx.de

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